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hotelstyle & gastro: A Harbour in Vienna’s Fourth District

The city, the neighbourhood, the location and the architecture – they all define the concept of the new PORTO Bar at DAS TRIEST, where the space, the interplay of materials, as well as various lighting configurations create the atmosphere.

Ein Hafen im Vierten

Die Stadt, das Viertel, der Standort und die Architektur – sie alle prägen das Konzept der neuen PORTO Bar im DAS TRIEST, wo der Raum, das Zusammenspiel der Materialien und nicht zuletzt auch das Licht Atmosphäre schaffen.

Mitten in Wien, am Scheitelpunkt von Margaretenstraße und Wiedner Hauptstraße, exakt an der Stelle, an der vor mehr als 300 Jahren ein Postkutschenbahnhof für die Verbindung zwischen Wien und dem Triester Hafen eingerichtet worden war, befindet sich das Fünf-Sterne Boutique Hotel DAS TRIEST. Seit November 2018 gibt es hier mit der neuen PORTO Bar ein weiteres kulinarisches Angebot.

1995 hatten der österreichische Architekt Peter Lorenz und der britische Innenarchitekt Sir Terence Conran das im 19. Jahrhundert als Busbahnhof errichtete Haus zum Hotel umgestaltet. Jetzt konnte die Fläche durch die Einbeziehung eines Nebengebäudes noch erweitert werden. Dabei galt es, so Thomas Michor, Head of List Hospitality Group, die Geschichte des Standorts und das Design von 1995 in die heutige Zeit zu führen. Gleich drei Architektenbüros wurden beauftragt, alle mit dem Ziel, eine legere Eleganz samt zeitgemäßem Ambiente zu schaffen. „Die beteiligten Architekturbüros mussten auf zahlreichen gemeinsamen Ebenen miteinander kooperieren, um den Gesamterfolg des Projekts zu bewerkstelligen“, erklärt Architekt Stephan Ferenczy von BEHF.

Die oberen Stockwerke wurden um 49 Zimmer und Suiten erweitert, das Dachgeschoss zu einem Konferenz- und Veranstaltungsbereich für bis zu 150 Personen ausgebaut – inklusive Terrasse mit Blick auf den Stephansdom  – und im Erdgeschoss bilden neben dem Haubenrestaurant „Collio“ und der „Silver Bar“ nun – passend zur Historie des Hauses – ein Feinkostladen mit italienischen Spezialitäten und die italienischen Bistro-Bar PORTO einen gemeinsamen Hafen für Wien- und Triestliebhaber.

Die Federführung des Projekts übernahmen HD Architects. Die neuen Zimmer und Suiten wurden von Wehdorn Architekten in Zusammenarbeit mit der Installationskünstlerin Esther Stocker jeweils zu einem stilvollen Ensemble der einzelnen Wohnbereiche gestaltet. Und für die Realisierung der PORTO Bar zeichnen BEHF Architekten verantwortlich. Diese präsentiert sich selbstbewusst und weltmännisch und passt somit auch gut zum Habitus berühmter Hotelgäste wie Robbie Williams und Co.

Kupfer und Travertin

Über einen engen kubisch in Kupfer gefassten Eingang gelangt der Gast vom Rilkeplatz aus in den Hauptraum der Bar. Dieser befindet sich im neu adaptierten Nebengebäude des bestehenden Hotels. Um die relativ niedrige Geschosshöhe des ursprünglichen Bürogebäudes aus den 1970er Jahren anzupassen, wurde eine Etagenebene abgebrochen und so eine markante Raumhöhe erreicht, die nun durch ein frei von der Decke hängendes Kupferregal zusätzlich in Szene gesetzt wird. Die in tiefem Schwarz glänzende Decke des Raumes ist zur Verbesserung der Akustik perforiert und durch längsverlaufende Balken gegliedert. Eine schlichte jedoch wertige Travertin-Verkleidung säumt die Wände und schließt zur Decke mit einem Spiegelfries ab, das eine historische Fotografie des Triestiner Hafenbeckens zeigt.

Zentrales Element im Hauptraum ist die freistehende Bar aus Travertin und Kupfer, die im Zuge der täglichen Beanspruchung eine eigene Patina entwickeln soll. Fingerabdrücke, Ränder von Gläsern, Flecken und Spritzer sind durchaus erwünscht.

Marmor, Nuss und Eiche

Durch ein an ein Regal erinnerndes Kupfergitter rechts vom Hauptraum betritt man einen Gastraum mit Wandverkleidungen aus Marmor, lederbezogenen Bänken und Stühlen aus Nussholz. Im anschließenden Extrastüberl ist die Wandverkleidung aus teilweise vergoldeten Eichenholzkassetten gediegener gestaltet. Die Decke senkt sich hier deutlich ab und die Einrichtung wird durch gemütliche Nischen und Logen bestimmt. Die intime Atmosphäre des separaten Gastraums macht ihn zum idealen Rahmen für größere Runden oder für private Veranstaltungen.

Bronze, Samt und Fliese

Links vom Hauptraum sind die beiden Captains-Tables als dezenter Rückzug in zwei Nischen eingefasst. Von den in weichem, grünen Samt schimmernden Sofa-Bänken haben Gäste einen charmant versteckten Blick auf die Bar. Den Übergang zur ehemaligen Küche bildet hier eine Messing-Regalstruktur. Dieser Raum ist als einfacher Essbereich gestaltet, „knirsch“ hell verfliest und mit bodentiefen Fenstern als kulinarischer Übergang zur belebten Wiedner Hauptstraße gestaltet. Ein dunkler Spiegelfries im Bronzeton erweitert den Raumhorizont optisch.

Die Aufteilung der Fläche in einzelne Gasträume nutzt die unterschiedlichen Raumhöhen und Dimensionen für vielfältige Rückzugs- und Nutzungsorte. Als verbindendes Element fungiert ein einfacher grau-schwarzer Terrazzoboden auf der gesamten Fläche. Ebenfalls durchgängiges Designelement im gesamten Haus ist ein ausgeklügeltes Lichtkonzept, das je nach Funktion der einzelnen Bereiche für eine ansprechende Atmosphäre sorgt.
(hs)  

 

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Die beteiligten Architekturbüros mussten auf zahlreichen gemeinsamen Ebenen miteinander kooperieren, um den Gesamterfolg des Projekts zu bewerkstelligen.

(Stephan Ferenczy)

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